Die Anlage des Parks begann zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Landschaftspark mit vielen Spazierwegen, Bänken und Brücken. Gegenwärtig ist der Park Kazdanga der Fläche nach (196 ha) einer der größten und zudem einer der aus dendrologischer Sicht reichhaltigsten Parks in Lettland. Hier wachsen über 200 Arten Gehölze, davon 127 fremdländische. Der Park zieht sich durch das gesamte Dorf Kazdanga, einschließlich des Gutshofs, bis hin zu der Stelle wo sich nördlich davon die Krypta der Familie von Manteuffel befindet. Der Bau dieser Krypta wurde mit Beginn des 1. Weltkriegs abgebrochen. Im Park gibt es mehrere Rastplätze und viele dekorative Elemente. Das Schloss Kazdanga wurde um 1800 erbaut. Der Entwurf stammte von dem in Europa bekannten Architekten Johann Georg Berlitz, wobei er auf ein Projekt von Giacomo Quarenghi zurückgriff. Das Schlossensemble besteht außerdem aus dem Ritterhaus, dem Gesindehaus, dem Wohnhaus, Marstall, der dreibögigen Brücke, die über eine Schlucht führt, und weiteren Gebäuden. 1922 wurde hier eine Landwirtschaftsschule eröffnet. Heute gibt es hier das Schlossmuseum und unweit davon das Touristeninformationszentrum.
Der riesige Park des Schlosses Kazdanga (196 ha) gehört bis heute zur Landwirtschaftsschule. Kazdanga ist der Ursprungsort der gleichnamigen berühmten Sauerkirschen. Diese späte Sorte ist nahezu ausgestorben, wobei man im Park noch 2 Bäume finden kann. Am ehemaligen Lehrerhaus findet man einige alte Apfelbäume, einschließlich eines Baumes auf den 2 Sorten veredelt wurden, eine davon ‘Ničnera Zemeņu’. Im Park wachsen einige alte Haselnussträucher und auch verschiedene Nußbäume, darunter eine Mandschurische Waluss Juglans mandshurica und ein Hybrid davon J. mandshurica x regia. Kürzlich kamen zwei Walnüsse (J. regia) als Geschenk von G. Vēsmiņš hinzu. Weitere Seltenheiten in dem Park sind die dekorative Himbeerart (Rubus nootkatensis), eine seltene Ebereschenart Sorbus pochuachanensis, ein Gingko (Gingko biloba), ein Kuchenbaum (Cercidiphyllum japonicum), Pimpernuss (Staphylea pinnata), Gewöhnliche Osterluzei (Aristolochia clematitis) und Wilde Tulpen (Tulipa sylvestris). Im Wappen von Kazdanga ist ein Feldahorn dargestellt (Acer campestre). Der Garten der Freifrau von Lieven mit Duftpflanzen (Flieder, Traubenkirsche, Rosen, Pfeifenstrauch u.a.) wurde auch rekonstruiert. Für den seit der Gutszeit bestehenden Rosenhügel kamen Sorten aus Salaspilis zur Neubepflanzung zur Verwendung.